Es gibt so Tage, gerade in wirren Zeiten, an denen beginnt sich eine Situation mit Nachdruck in eine bestimmte Richtung zu drehen … das war bei mir nun der vergangene Dienstag. Da habe ich – mal wieder – bei Iberia angerufen, um mich nach dem aktuellen Stand Ihres Flugplans zu erkundigen (im Internetportal wird da schon seit Wochen nur noch Bloedsinn angezeigt – sofern ueberhaupt irgendwas angezeigt wird. und deren Server nicht mal wieder zusammengebrochen ist …) Erstaunlicherweise bekam ich schon nach 15 Minuten eine halbwegs freundliche Mitarbeiterin ans Ohr, die den eigentlich fur den 16.7. reservierten Flug, der zwischenzeitlich schon auf den 2,9, ! umgebucht war, tatsaechlich auf einen real existierenden (Von der uruguayischen Regierung genehmigten UND von der spanischen Botschaft in Montevideo bestaetigten) Flug auf den 13.7. fuer mich verbindlich reservieren konnte ! Nach nun fast drei Monaten Corona Exil also die, fast schon bedrohlich konkrete, Perspektive in zwei Wochen wieder in Berlin zu sein … 🙂
Bin nach dem Telefonat spontan aus dem schon halb einsetzenden Winterschlaf erwacht, und habe sofort mit konkreten Vorbereitungen (bzw. Nacharbeitungen – je nach lokaler Perspektive) begonen. Der Solarpark in Rheinsberg muss gemaeht werden, mein VW Bus braucht frischen TUEFF, Krankenversicherung anmelden etc. – Garage aufraeumen, Essensvorraete aufbrauchen, angefangene Projekte abschliessen, etc. Zwischendurch ruft mich eine Freundin an, ob sie Anfang Juli eine Woche in meiner Berliner Wohnung uebernachten kann – meine Nachbarin hier meldet sich nach zwei Wochen Funkstille wieder bei mir, und wir verabreden uns zum Essen im „casanostra“ … nachts faellt hier im Ort der Strom komplett aus – am naechsten Tag brennt eine Steckdose im Haus ab und legt die ganze Stromversorgung lahm … und noch allerlei andere „Schmakazien“ … das pralle Leben kehrt also wieder zurueck ! 🙂
Kann aber alles ganz gut handlen – mit der Aussicht, den Sommer in Berlin frueher als befuerchtet geniessen zu duerfen … wird auch langsam Zeit, weil es hier mittlerweile richtig boese saukalt und feucht wird (Mittwoch hatten wir tagsueber 9 und nachts 3 Grad) und alle meine Heizquellen nur noch eine maximale Raumtemperatur von 19 Grad ermoeglichen – und damit deutlich unter meiner persoenlichen „Frier Grenze“ liegen …
Zwischendurch gibt es in der leicht depressiv anmutenden Tristesse hier also immer noch heitere bzw. sonnige Highlights – so z. B heute, trotz der Kaelte herrlichster Sonnenschein – Fitnessrunde, Besuch bei der Nachbarin, Drohnenflug ueberm Indigo, Freund kommt zum Abendessen und Quatschen vorbei etc. – also: Durchhalten, Weitermachen und anschliessend suesse Fruechte ernten, erweist sich also weiterhin als zuverlaessige Erfolgsstrategie 🙂